Die verrueckte Hollaenderin und Petra kamen auf die tolle Idee einen 6000er zu besteigen. Ich war erst nicht so begeistert aber die Veranstalterin hat es dann doch schmackhaft gemacht und als sie sagte, dass 90% den Aufstieg schaffen war ich siegessicher und habe zugestimmt. Pffffffffffffffffft! Von unserer Gruppe haben es gerade mal 50% geschafft und wir waren sicher keine Maedchengruppe und auch keine Gruppe mit halbstarken Jungs.
Aber jetzt mal von anfang an.
Am ersten Tag sind wir ins Basislager auf 4700 m gefahren um uns zu aklimatisieren. Auf dem Tagesprogramm standen noch ein paar Uebungen am Gletscher mit Pickel und Spykes und wir haben gelernt, wie man am besten den Berg hoch kommt. Schritt fuer Schritt. Hmmm nice! Erst mal zum Gletscher laufen! Dat war schon ein Stueckchen bergauf...!
Uebernachtet haben wir in einem Refugio. Ausstattung: Basic! Matratzenlager ohne Bezug oder sonstiges unterm Dach der Huette ohne Daemmung. Das ist doch alles pillepalle! Klo im freien und natuerlich keine Heizung!
Am naechsten Tag gings dann los mit dem 50 Liter Backpack voller Equipment, Wasser, Kleidung und Zahnbuerste zum Highcamp auf 5130 m hoehe. Alter Falter! Das war kein Spaziergang! Der Rucksack war richtig schwer und dann die ganze Zeit bergauf. Gegen Mittag waren wir dann oben im Frisch eingeschneiten Refugio. Zum Klo ist man am besten auf dem Po den Hang runter gerutscht. Nach einer Kleinen Mahlzeit mussten wir uns die Zeit vertreiben und uns aklimatisieren. In so nem Refugio is ja nix und so sassen wir stundenlang am Tisch, haben heissen Kokatee geschluerft, geschnackt oder versucht im Schlafsack etwas Waerme zu finden. Richtig froh waren wir als es um 5 Uhr endlich Abendessen gab und wir uns danach dann gleich schlafenlegen konnten, um dann um 1 Uhr morgens den Gipfelsturm in Angriff zu nehmen.
dat "Klo"
12.30 Uhr aufstehen. Fruehstueck gabs erst wenn man komplett umgezogen war. Also rein in die Klamotte und rein in die tollen bequemen Schneeschuhe und unten dran noch die Spykes, dass es ueberhaupt mal ein bisschen hoch geht..
Ja und dann gings los. 1 Guide und zwei Stadtaffen aneinander geleint. Schritt fuer Schritt immer hoeher.
Kein einziger Schritt geradeaus. Aufwaerts! Ok, die Kondition war bei 5500 m nicht das Problem, sondern die duenn Luft. Da japst man und bekommt trotzdem keinen Sauerstoff. Irgendwie ist mir die Lust und der Ehrgeiz vergangen als ich so darueber nachgedacht habe, dass das sicherlich noch 3-4 Stunden so weiter geht und ich dann auch noch den Berg wieder runter muss und total zerstoert sein werde...
Der kluegere gibt nach. Also habe sind wir umgekehrt und der Guide hat mich sogar noch gelobt fuer die Entscheidung. Das nicht zu unrecht. Was ich so gehoert habe von den Abstiegen der anderen, war unsrer ohne Probleme. Einer hat angefangen zu haluzinieren und ist den Hang runtergerutscht weil er Menschen mitten im Schnee in der Dunkelheit gesehen hat. Gott sei Dank gabs die Seile. Und dann war da noch der Luca, der leider bei ca. 6040 m voellig erschoepft mit Traenen in den Augen und kraftlos - wie ein Wrack - aufgeben musste...
Es war richtig hart, aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe!
Der Weg ist das Ziel!
Seid ihr mutig!!!! Ich weiß gar nicht, ob ich mir so eine gefährliche und einsame Wanderung überhaupt zugetraut hätte.... und das teilweise mitten in der NAcht (oder dem Morgengrauen). Wie dunkel es ist sieht man auf dem einen Bild mit Petra ganz schön...
oh, ich muss zum Osterfrühstück, melde mich später nochm al ;-)