Colca Canyon, Peru
Eine 2-tages Trekking-Tour durch den Cañón del Colca hatten wir gebucht. Mal schauen, was ich so bekommen habe - ein kleines Abendteuer!
Wir fuhren wir mit dem Bus von Arequipa ca. 90 km bis wir die Region des Canyons bei Chivay erreichten und bekamen den ersten Programmpunkt praesentiert. Cruz del Condor. Wir haben nicht nur 1-2 von den zweitgroessten Voegeln mit einer Fluegelspannweite von ca. 3 m gesehen, sondern gleich 15 Stueck oder noch mehr. Ich konnte es irgendwann nicht mehr zaehlen - es war atemberaubend wie sie majestaetisch durch die Luefte glitten und nach Futter suchten...






Dann gings weiter zu unserem Startpunkt fuer die Wanderung ins Tal. Die Landschaft war genial! Die tiefen Schluchten sind bis zu 1200 m tief! Ich habe mich aufs Knipsen konzentriert und ZACK da hats gekracht und die kleine dumme Helena lag auf dem Boden und hat sich den Fuss umgeknickt! So ne Scheisse!!! Ich war gerade mal 1 Stunde bergab gelaufen und musste jetzt noch 3 weiter Stunden im Schneckentempo weiter humpeln. Das tat richtig weh! Gluecklicherweise hatte ich einen sehr hilfsbereiten Guide, Luis Orlando, der mich bis ins naechste Dorf brachte. Er hat sich die 3 Stunden damit beschaeftigt, meine Kamera auszutesten. Er hat meinen Rucksack getragen und dafuer gesorgt, dass es so angenehm wie moeglich fuer mich ist. Ich war sehr dankbar, denn nach Fotos knipsen war mir dann nicht mehr so zu Mute und so habe ich wenigstens ein paar Bilder... Was die optimalen Bildausschnitte sind hat er leider noch nicht so raus bekommen, aber ihm hats grossen Spass gemacht mit meiner grossen Kamera durch die Botanik zu schiessen!














Im Dorf angekommen gabs zur Staerkung eine Suppe mit Alpakafleisch - nicht Schlecht, aber nach Essen war mir nicht so zu Mute!
Ich wurde in ein kleines Zimmer untergebracht in dem es sogar eine Kerze gab. Strom natuerlich nicht. Meine Wandergruppe ist dann weiter gezogen und hat mich zurueck gelassen. Ich konnte nicht mehr!



Open-Air Dusche!



Am naechsten morgen wurde ich um 4 Uhr von einem Maultier abgeholt, dass mich wieder hoch bringen sollte. Ein kleines Stueckchen musste ich dann noch selbst humpeln und dann sollte ich auf den Gaul sitzen. Leider hat der gute Victor, mein Gaul-Guide, den Sattel nicht richtig befestigt und so kam es dazu, dass das Maultier die Treppen munter hoch galoppiert ist und die Helena wie ein Klammeraeffchen an dem Gaul hieng, weil sich der Sattel zur Seite hin weg drehte. Na tolle Wurst, dat faengt ja gut an! Der gute Victor wurde irgendwie hektisch und der Gaul lief weiter und ich blieb am Boden liegen. Als ich nach rechts schaute sah ich einen ganz, ganz tiefen Abgrund und ich lag gerade noch auf dem letzten Stein, der mein Leben rettete. (wow wie dramatisch!)
Das naechste Stueck bis zur Bruecke humpelte ich dann doch lieber selbst weiter und meinem Fuss ging es nach dem Sturz ueberhaupt nicht besser. Victor stuetzte mich also jetzt mit der einen Hand, in der anderen waren die Leinen der zwei Maultiere und ich hatte noch die Taschenlampe in der anderen Hand, dass wir ueberhaupt was sehen konnten. Der Sternenhimmel war zwar unbeschreiblich, gigantisch schoen, aber dann doch nicht so hell unter den Baeumen und Bueschen.
An der Bruecke angelangt sattelte Victor den Gaul neu.



Ich hatte echt schiss, als ich wieder auf das Tier musste. Ich bin normal ja kein Angsthase, aber da ging mir schon der Arsch auf Grundeis! Der "Weg" war naehmlich sehr steil und uebersaeht mit grossen Steinen, ueber die das Maultier dann gehen bzw. klettern sollte mit mir oben daruf!
Ok, ich sass drauf. Eine Hand krallte sich am Sattel fest, die andere in der Maehne. Der Aufstieg war keineswegs entspannend! Ich musste immer den Weg im Auge behalten und darauf achten an besonders steilen Stellen mich besonders gut festzuhalten, weil der Gaul dann mit Anlauf hochtrabte. Ausserdem war es am Anfang sehr Gewoehnungsbeduerftig, dass der Gaul in Schlangenlinien den "Weg" hoch ging. Die erste Situation, als das Tier richtung Abgrund lief und nicht die Richtung wechselte war krass. Dat Vieh lief und lief und blieb gerade kurz vor Schluss stehen. Der Hals natuerlich immer einen halben Meter vorraus. Ich hatte eine wahnsinnig tolle Panoramaaussicht auf den Canyon und die Morgensonne brach auch gerade hinter der Schlucht hervor, aber gleichzeitig habe ich mir auch fast in die Hose gemacht vor Angst. Nach dieser Situation habe ich mir gedacht, ich muss dem Tier jetzt einfach vertrauen, sonst passiert wirklich noch was schlimmes. Also habe ich mich versucht runter zu fahren und zu entspannen und dann ging alles auch viel besser. Ich habe mich auf den Rhythmus von dem Maultier eingelassen, dass uebrigens keinen Namen hatte ausser Mula, was auch nur Maultier (feminin) auf Spanisch heisst. Wow, ich wurde von ner Frau hoch getragen - nicht schlecht!
Ich war froh als ich im oberen Dorf Cabanaconde auf der Mainroad, Calle principal, Hauptstrasse abgesetzt wurde und nach 1 Stunde warten vor der Kirche den Rest meiner Gruppe einen ¡buenos días! wuenschen durfte!
Ich bat Victor noch um ein Erinnerungsfoto auf dem Mula. Ich glaube er hat das erste mal einen Fotoapparat in der Hand gehabt...









Cabanaconde


Das Colcatal mit den Inkaterrassen




Petra und ich mit unseren Guide Luis





Nach dem fuer die anderen doch sehr anstrengenden Ausflug - sie mussten den kopletten Morgen den Berg wieder hoch laufen auf ganz hohen Treppenstufen! - ging es noch in ein Thermalbad mit heissen Quellen.
Zur Belohnung gabs nen Pisco-Sour :-)